ya que

Donde vivimos desde enero: cra7 #66-10 apto 2701, Granada, Chapinero Bogotá entre Quinta Camacho y Zona G en la séptima, con solo estrato 4. PH1 en el piso 27, con 130m2 y 30m2 balcón, RIP – aparte del ruido en el techo de los trabajadores para impermeabilizar los tanques y el techo, la falta de presión del agua, el constante mantenimiento de los ascensores, los goteros por todos lados (la imperfección normal acá) – nunca vamos a olvidarte <3….

vista hacia el sur (centro)

vista hacia el norte

el edificio

ya que

Die ewige Frage: Sind wir Menschen alle gleich oder was macht uns verschieden? Nur unsere Erlebnisse, unsere Erinnerungen an das Vergangene? Nach längerer Zeit in Kolumbien und nach viel Zeit mit Laura stelle ich einen sehr grundlegenden Unterschied fest: Die Bereitschaft zu akzeptieren. Diese Eigenschaft ist sehr hilfreich um nicht unnötigen Stress zu generieren. Und mit dieser Eigenschaft folgt auch die Unnötigkeit der Schuldzuweisung. Man ändert ja schliesslich nichts damit. Passiert ein Ungeschick, dann heisst es hier umgehend: ‚ya que‘! Im Sinne von ‚Ja und jetzt, was solls!‘ Man kann es nicht mehr ändern, schauen wir vorwärts und ärgern uns nicht längern darüber, hintersinnen wir nicht länger das Missgeschick oder die Person die mir in einer Transaktion zu viel Geld abgeknöpft hat, etc. Wir in der westlichen Welt erfinden komplette Methoden um diese Verhaltensweise wieder anzutrainieren: Z. B. Die Sedona Methode: Bewusstwerden eines Vorfalls, und vor dem Reagieren, auf dieses Gefühl fokussieren und es so zu entkräften. Sich zu sagen: ‚ya que!‘. Die Übung in Akzeptanz. Ich dachte zuvor, dies ist ein Problem aller Menschen, aber offensichtlich sind die Schweizer im Allgemeinen davon mehr betroffen als die Kolumbianer. Auch in der Spiritualität und in Religionen wie z.B. Buddhismus ist das Loslassen, das Nicht-Identifizieren ein wichtiges Thema. Im Christentum kann ich gerade nur an den Teil des Urteilens denken: ´Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.´ Aber nach kurzem Googlen ist auch die Bibel voll von solchen Richtlinien:

Psalm 37.8
Steh ab vom Zorn und laß den Grimm, erzürne dich nicht, daß du nicht auch übel tust.

Epheser 4:31
Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit.

Kolosser 3:8
Nun aber leget alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde.

Hiob 5:2
Einen Toren aber erwürgt wohl der Unmut, und den Unverständigen tötet der Eifer.

Hiob 18:4
Willst du vor Zorn bersten? Meinst du, daß um deinetwillen die Erde verlassen werde und der Fels von seinem Ort versetzt werde?

Lutherbibel 1912
Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, der offenbart seine Torheit.

Geduld im Endeffekt läuft auf dasselbe ´ya que´ hinaus: Sind die Kolumbianer in der Situation, dass sie anstehen und auf etwas warten müssen, dann sind sie durchschnittlicher sehr viel geduldiger als Schweizer. Man kann es nicht ändern, also akzeptiert man es. Ich versuche ´ya que´ zu meinem Mantra zu machen, es ist eine wirklich erstrebenswerte Mentalität.